Das Notensystem - Einführung in die Notenschrift

Kategorie: Harmonielehre Kurs 1
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Noten,

ein leidiges Thema unter lernenden Musikern.

Ausgerechnet damit musst Du beginnen, wirst Du sagen. Doch um die theoretischen Grundlagen der Musik zu verstehen und uns untereinander auszutauschen brauchen wir so eine Art Schrift. Analog zu unserer gewohnten Schrift wäre die Musik eben die Sprache. Manchen genügt es, auch nur die Sprache ohne Schrift zu beherrschen.

Diese Menschen nennen wir Analphabeten.

Natürlich muss man nicht lesen können um zu sprechen. Genauso ist es mit der Musik, man muss nicht Noten lesen können um zu musizieren. Aber genau wie mit unserer Schrift fallen eben viele Sachen leichter wenn man Musik auch lesen und schreiben kann.

Wer sich also etwas eingehender mit dem Thema Musik befasst oder wer in Bands spielen will, wo Noten an der Tagesordnung sind (z.B. Bigband), wird früher oder später um die Notenschrift nicht herumkommen.

Und da wären wir schon beim Thema.

Es gibt also eine Notenschrift, diese besteht aus Zeichen und Symbolen, auch erweiternd aus den gewohnten Buchstaben und Zahlen.

Diese Symbole werden in ein System aus 5 Linien geschrieben, unser Notensystem, auch 5-Linien-System genannt.

Hier ein Beispiel:

Wirre Noten - ein übles Beispiel ;-)

Haaaaalt!!! Nicht gleich die Seite wegklicken...

Lesen hast Du ja auch nicht an einem Tag gelernt. Schließlich ist dies ein kompliziertes Beispiel, das zu Verstehen einiger Übung bedarf.

Damals in der Schule hast Du ja auch zuerst die einzelnen Buchstaben gelernt.

Fangen wir also ganz von vorne an:

Die Noten werden als Kreise geschrieben. Genau genommen als leichte Ovale. Bei Bedarf werden diese Kreise ausgefüllt, mit Hälsen (das sind die senkrechten Striche) und Fähnchen oder Querbalken versehen. Näheres dazu findest Du in der Rhythmiklehre. Wir begnügen uns einstweilen mit der Darstellung der Noten als Ganze Noten (offener Kreis), Halbe Noten (offener Kreis mit Hals) und Viertelnoten (gefüllter Kreis mit Hals).

Die Noten werden auf oder zwischen die Linien eingetragen und legen so die Tonhöhe fest.

Beispiel für einen tiefen, einen mittelhohen und einen hohen Ton

Um nun genau zu wissen um welchen Ton es sich handelt, müssen wir den Linien und den Zwischenräumen feste Notenwerte zuordnen. Dies geschieht mit dem Notenschlüssel. Da es viele verschiedene Instrumente gibt, manche klingen hoch, manche tief, oder es gibt hohe und tiefe Stimmen, bedient man sich verschiedener Schlüssel um nicht so was lesen zu müssen:

Gaaanz hohe und gaaanz tiefe Noten mit vielen Hilfslinien

Der gebräuchlichste Notenschlüssel ist der Violinschlüssel. Mit seinem Bauch umschließt er die zweite Linie von unten, die G-Linie. Es wird festgelegt, dass die Noten auf dieser Linie ein G darstellen sollen. Deshalb nennt man ihn auch G-Schlüssel.

Violinschlüssel und Note G auf der G-Linie

Es gibt noch einige weitere Schlüssel, der wichtigste davon ist der Bassschlüssel, auch F-Schlüssel genannt. Er wird, wie der Name schon sagt, vorzugsweise für tiefer klingende Instrumente eingesetzt. Die beiden Punkte des Bassschlüssels umschließen die F-Linie, die zweite Linie von oben. Es wird wieder festgelegt, dass alle Noten auf dieser Linie ein F darstellen sollen.

 Bassschlüssel und Note F auf der F-Linie

Nun haben wir genügend Informationen gesammelt um unsere ersten Noten zu lesen:

C-Dur Tonleiter im Violinschlüssel 

C-Dur Tonleiter im Bassschlüssel

Wie Du siehst werden Noten ober- oder unterhalb der 5 Linien mit Hilfslinien dargestellt. Dies ist eine kurze Linie nur an der Stelle, an der auch die Note geschrieben wird, im gleichen Abstand wie die durchgezogenen Linien. Werden noch höhere oder tiefere Noten geschrieben, so werden zusätzliche Linien eingefügt (im schlimmsten Fall wie oben). Naja, ganz so wild wird es schon nicht werden ;-)

So, nun erstmal zurücklehnen und entspannen.
Der erste Teil wäre geschafft.